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Verleihung des GOLD Award vom 11. bis 13. Mai 2023 in Hofheim, Deutschland...
Nach dem Besuch der Bewertungskommission und der anschließenden Bekanntgabe der Ergebnisse mussten wir vom 11. bis 13. Mai in das bayerische Hofheim reisen, wo die Preisverleihung stattfand. Es war nicht nur eine klassische Sightseeing-Reise, sondern wir hatten ein recht anspruchsvolles Programm. Am ersten Tag, gleich nach der Ankunft, fand ein Treffen zwischen Vertretern der Kommunen und dem Bewertungsausschuss statt, bei dem einzelne Beispiele guter Praxis und erfolgreicher Projekte vorgestellt wurden. Gleichzeitig hatten wir die Gelegenheit, die Kommissare, die uns letztes Jahr besucht hatten, wieder zu treffen. Gleichzeitig mussten wir einen Stand mit einer Präsentation unserer Gemeinde auf der Europäischen Landwirtschaftsmesse vorbereiten, auf der sich alle 21 Gemeinden vorstellten. Die Teilnehmer unserer Tour wurden für aufeinander folgende Dienste am Präsentationsstand eingeteilt, wo sie sich jeweils für zwei Stunden abwechselten. Im Rahmen der Präsentation unseres Dorfes und auch der Region bereiteten wir für die Besucher eine Verkostung von Pommes frites, Würstchen, Fleischaufstrich, Pflaumenschnaps, regionalem Bier, Povidel und Trockenobst vor. Der Donnerstagabend war dem bayerischen Fest gewidmet, bei dem die örtliche Blaskapelle auf der Bühne auftrat. Es folgten eine Blaskapelle aus Österreich und ein Auftritt der Kosaken. Der ganze Abend stand ganz im Zeichen eines typisch bayerischen "Bierfestes".
Am nächsten Morgen gab es Ausflüge zu verschiedenen Dörfern in der Kleinregion Hofheim. Es war notwendig, sich in Gruppen aufzuteilen, und so stiegen Belgier, Polen und Slowaken zu uns in den Bus. Ein Teil unserer Gruppe fuhr dann mit dem Bus eines anderen Dorfes. Wir unternahmen zwei Ausflüge. Unsere Gruppe besuchte ein Dorf mit 450 Einwohnern, in dem sich einer der größten jüdischen Friedhöfe Deutschlands befand, ein jüdisches Museum, wir hatten die Gelegenheit, die örtliche Kirche zu besuchen, durch das Dorf zu laufen, den örtlichen Kindergarten zu sehen und mit den Einheimischen zu sprechen. Die zweite Gruppe reiste in ein kleines Dorf, wo sie die Gelegenheit hatte, einen der größten Solarparks in Europa mit einer Fläche von 250 Hektar zu besichtigen. Interessanterweise hatten die Deutschen einen Standort mit geringen Niederschlägen und unfruchtbarem Boden für den Bau der Anlage gewählt. Es war ein perfektes Beispiel für kommunale Energie. Die Investoren für den Bau des Kraftwerks waren nicht nur große Unternehmen, sondern z. B. auch die Einwohner des Dorfes, die z. B. zehn Paneele besaßen und damit Strom für ihren eigenen Verbrauch erzeugten. Aber es gab auch den Grafen, dem 120 Hektar des Kraftwerks gehörten und der den erzeugten Strom verkaufte. Eine weitere Attraktion war ein kleines Gemeindezentrum und ein lokaler Bio-Bauernhof mit einem Laden. Nach dem Vormittagsprogramm folgten die Vorbereitungen für das Fest. Dieses fand in der Sporthalle von Hofheim statt. Bei der Preisverleihung wurde der gesamte Wettbewerb ausgewertet und es wurden Preise verliehen. Wir gingen auf die Bühne, um die Goldmedaille in Empfang zu nehmen. Der absolute Sieger des Wettbewerbs war die österreichische Stadt Stadtschlaining.
Nach dem Ende der Feierlichkeiten fand ein Umzug aller Dörfer zum Marktplatz statt. Hier wurde die Europäische Landwirtschaftsmesse fortgesetzt. Auch hier hatten wir einen Stand mit einer Präsentation über Ratiboř geöffnet. Auf der Messe wurde gefeiert, gesungen, getanzt und vor allem konnten wir uns in entspannter Atmosphäre mit anderen Bürgermeistern und Dorfvorstehern aus den teilnehmenden Dörfern treffen. Wir stellten fest, dass wir in ganz Europa praktisch die gleichen Probleme angehen und versuchen, unsere Dörfer so weit wie möglich zu verbessern und sie in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Unser Stand war einer der meistbesuchten. Der Nachmittag verwandelte sich allmählich in ein großes internationales Fest im zentralen Zelt auf dem Platz mit köstlichen bayerischen Spezialitäten und natürlich ihrem unvergesslichen Bier. Eine lokale Blaskapelle betrat die Bühne und sorgte für eine große Party. Wir wünschten, jeder hätte die Stimmung miterleben können, als bei den ersten Tönen der Musik Jung und Alt von den Bänken aufstanden, stampften, auf die Tische schlugen, sangen und fröhlich waren. Um 22 Uhr gab es für die Sensenmänner wieder einen Bühnenauftritt, bei dem wir nicht nur auf Tschechisch sangen, sondern auch polnische und deutsche Lieder vorstellten. Zum Schluss brachten wir mit dem internationalen Lied Skoda lásky das ganze Zelt zum Singen.
Am Samstagmorgen hatten wir noch die Möglichkeit, die Stadt Hofheim frei zu erkunden und um 13 Uhr verabschiedeten wir uns alle gemeinsam im großen Zelt und es war Zeit zu gehen. An guter Laune mangelte es im Bus nicht, bald erklang die Mundharmonika und die Fahrt verging wie im Flug. Am Sonntagabend kamen wir zu Hause an.
Vielen Dank an alle, die der Einladung gefolgt sind und uns bei der Feierlichkeit begleitet haben. Danke, dass Sie unsere Gemeinschaft vertreten, den Präsentationsstand vorbereitet und uns zwei Tage lang bedient haben. Ich bin sicher, dass es für die meisten von uns eine einmalige Erfahrung war, die mit dem Erfolg unserer Gemeinschaft verbunden ist.
Ein besonderer Dank gilt auch Peter Zapalka für seine hervorragenden Dolmetscherdienste.
Martin Žabčík / Bürgermeister